Das Training großer Sprachmodelle (LLMs) erfordert spezialisierte Techniken, um Effizienz, Generalisierungsfähigkeit und Skalierbarkeit sicherzustellen. Da LLMs wie GPT-4, BERT und LLaMA Milliarden von Parametern haben, sind ihre Trainingsprozesse extrem rechenintensiv und erfordern große Datenmengen, leistungsfähige Hardware und optimierte Algorithmen.
Dieses Kapitel beschreibt die wichtigsten Trainingsmethoden für LLMs, einschließlich Pretraining, Fine-Tuning, In-Context Learning und Reinforcement Learning mit menschlichem Feedback (RLHF).
Das Pretraining ist der erste Trainingsschritt eines LLMs. In dieser Phase wird das Modell mit einer riesigen Textmenge trainiert, um sprachliche Muster und Strukturen zu lernen.
🔹 Causal Language Modeling (CLM) → Autoregressives Training (GPT-Modelle) - Das Modell sagt das nächste Wort einer Sequenz vorher. - Nur frühere Token werden berücksichtigt. - Formel:
P(wₜ | w₁, w₂, …, wₜ₋₁)
📌 Beispiel:
Eingabe: „Die Sonne geht im Westen…“
Ziel: „unter.“
🔹 Masked Language Modeling (MLM) → Bidirektionales Training (BERT) - Ein Teil der Token wird zufällig maskiert. - Das Modell lernt, die maskierten Wörter vorherzusagen. - Formel:
P(wᵢ | w₁, w₂, …, wᵢ₋₁, MASK, wᵢ₊₁, …, wₙ)
📌 Beispiel:
Eingabe: „Die [MASK] geht im Westen unter.“
Ziel: „Sonne“
🔹 Encoder-Decoder-Training → Sequenz-zu-Sequenz-Modellierung (T5, BART) - Eingabe und Ausgabe werden separat verarbeitet. - Anwendung auf maschinelle Übersetzung, Textzusammenfassung. - Beispiel: - Eingabe: „Fasse diesen Text zusammen.“ - Ausgabe: „Dieser Text erklärt Trainingsmethoden für LLMs.“
📌 Ergebnis des Pretrainings: - Das Modell lernt allgemeine Sprachfähigkeiten, ohne spezialisierte Aufgaben zu lösen. - Kein spezifisches Wissen über Anwendungen wie medizinische oder juristische Texte.
Nach dem Pretraining wird das Modell für spezifische Anwendungen weitertrainiert. Dies geschieht durch Supervised Fine-Tuning oder Reinforcement Learning.
📌 Anwendungsbeispiele: - BERT für Suchmaschinen: Google verwendet BERT für präzisere Suchergebnisse. - GPT für Programmierung: Codex wird mit Code-Datenbanken wie GitHub trainiert.
Formel für fehlergesteuertes Lernen:
θ* = arg min_θ Σ L(f(xᵢ; θ), yᵢ)
( θ* ) sind die Modellparameter, ( L ) ist die Verlustfunktion.
Eine besondere Fähigkeit von LLMs ist In-Context Learning (ICL): - Das Modell lernt während der Nutzung, ohne dass seine Parameter verändert werden. - Es merkt sich Muster in den Prompts und generiert darauf basierende Antworten.
📌 Beispiel:
Prompt: „Übersetze ‚Hallo‘ ins Französische: Bonjour. Übersetze
‚Danke‘ ins Französische: …“
Antwort: „Merci.“
Vorteile:
✅ Kein erneutes Training nötig.
✅ Ermöglicht Ad-hoc-Anpassungen.
❌ Fehlerhafte Beispiele im Prompt können das Modell negativ
beeinflussen.
Reinforcement Learning from Human Feedback (RLHF) ist eine fortschrittliche Methode, um LLMs durch menschliche Präferenzen zu optimieren.
📌 Beispiel: - Ein LLM erzeugt zwei Versionen einer Antwort. - Menschliche Annotatoren wählen die bessere. - Das Modell lernt, sich an bevorzugte Antworten anzupassen.
🔹 Proximal Policy Optimization (PPO) - Verwendet eine Belohnungsfunktion, um das Modell schrittweise zu verbessern. - Optimiert durch gradientenbasiertes Reinforcement Learning.
Belohnungsfunktion:
R(θ) = Σ γᵗ rₜ
( ( γ ) ist der Abzinsungsfaktor, ( rₜ ) die Belohnung zu Zeit ( t ) )
📌 Anwendungsfälle:
✅ ChatGPT-Optimierung → Reduzierung von
Halluzinationen.
✅ Content-Moderation → Verbesserte Antwortgenerierung
ohne schädliche Inhalte.
Da LLMs extrem groß sind, müssen sie effizient trainiert werden.
📌 Beispiel: GPT-4 wird parallel auf Tausenden von GPUs trainiert.
📌 Ergebnis:
✅ Reduziert Speicherverbrauch und beschleunigt
Inferenzzeiten.
Das Training von Large Language Models (LLMs) ist ein komplexer, mehrstufiger Prozess, der mehrere Techniken kombiniert:
📌 Wichtige Trainingsmethoden:
✅ Pretraining mit riesigen Datensätzen für allgemeine
Sprachfähigkeiten.
✅ Fine-Tuning zur Spezialisierung auf spezifische
Aufgaben.
✅ In-Context Learning für schnelles, temporäres Lernen
ohne Training.
✅ Reinforcement Learning (RLHF) zur Anpassung an
menschliche Präferenzen.
✅ Effizienztechniken zur Reduzierung des
Rechenaufwands.
➡ Zukunftstrends:
🚀 Kleinere, effizientere Modelle mit gleichwertiger
Leistung.
🚀 Selbstoptimierende LLMs, die eigenes Lernen verbessern
können.
🚀 Bessere Techniken zur Reduzierung von Bias und
Halluzinationen.